Versorgung der Bevölkerung mit Trinkwasser langfristig sichern


Steigender Trinkwasserbedarf, bereichsweise fallende Grundwasserstände und sich abzeichnende Versorgungsengpässe veranlassten die Verbandsgemeindewerke Leiningerland, die Stadtwerke Grünstadt GmbH und die Verbandsgemeindewerke Freinsheim im Jahr 2021 dazu, ein gemeinsames Grundwasserbewirtschaftungskonzept für die Zukunft vorzusehen.

Am Montag, den 19. Mai 2025 trafen sich Vertreter der Kommunen und Wasserversorgungsunternehmen (Technische Werke Ludwigshafen AG, Stadtwerke Frankenthal GmbH, Zweckverband Wasserversorgung Friedelsheimer Gruppe,  Zweckverband Pfälzische Mittelrheingruppe, Verbandsgemeindewerke Freinsheim, Stadtwerke Grünstadt GmbH und Verbandsgemeindewerke Leiningerland) in den Räumen der Verbandsgemeindeverwaltung Leiningerland in Grünstadt, um einen gemeinsamen Letter of Intent zu unterzeichnen, der Basis für die Ausweitung der Zusammenarbeit bei der Versorgung der Bevölkerung im Einzugsgebiet aller beteiligten Unternehmen sein soll.

Das Grundwasser, das sich durch Regen und andere natürliche Prozesse neu bildet, wird über Brunnen zur Trinkwassergewinnung genutzt. In vielen Regionen wird jedoch mehr Wasser entnommen, als sich neu bildet. Dies führt zu einer Übernutzung des Grundwassers. Ein Hinweis darauf sind die seit Jahren sinkenden Grundwasserstände.
Die Erschließung komplett neuer Gewinnungsgebiete innerhalb des Pfälzerwaldes auf den Gemeindegebieten der beteiligten Versorger erscheint somit nicht möglich. Daher wurden Empfehlungen zur Erschließung neuer Gewinnungsgebiete sowie mögliche Verbundlösungen vorgeschlagen. 2023 erfolgte eine Studienerweiterung einschließlich der Ausweitung auf weitere Wasserversorgungsunternehmen. Eine gemeinsame Wasserbilanz und eine Speicherraumbilanz wurde zusammengestellt und aufbereitet. Weiterhin wurden die Wasserqualitäten aller einspeisenden Wasserwerke beschrieben und auf wechselseitige Mischbarkeit untersucht.

Prognosen zum zukünftigen Wasserbedarf, unter Berücksichtigung der Mehrbedarfe beispielsweise durch den Klimawandel, ergaben einen Wasserbedarf in Höhe von etwa 28,3 Millionen Kubikmetern Wasser für die Versorgung von 422.400 Einwohnern pro Jahr (Stand 2023).

Es werden mehrere mögliche Verbindungen zwischen den bestehenden Wasserleitungen und Versorgungssystemen in der Region konzeptionell erarbeitet. Die Verbundleitungen sollen zukünftig den Wasseraustausch zwischen den Versorgungsbereichen ermöglichen. Gemeinsam wollen die beteiligten Unternehmen insgesamt rund 15 Millionen Euro investieren, um die Wasserversorgung zukunftsfähig, sicher und nachhaltig zu gestalten.