Studierende des Fachbereichs Touristik und Verkehrswesen der Hochschule Worms haben im Rahmen des Wahlpflichtmoduls „Kooperatives Destinationsmanagement am Beispiel der Urlaubsregion Freinsheim“ eine praxisnahe Lehrveranstaltung mit der Verbandsgemeinde Freinsheim absolviert. Unter der fachlichen Leitung von Prof. Dr. Ursula Frietzsche und Prof. Dr. Knut Scherhag analysierten die Studierenden zentrale Strukturen des lokalen Tourismusmanagements – insbesondere die Rolle der Touristeninformation i-Punkt Freinsheim sowie die digitale Präsenz der Region.
Der i-Punkt als Schlüsselstelle im Tourismus
Ein Schwerpunkt der Projektarbeit lag auf der Leistungs- und Nutzenanalyse des i-Punkts. Dabei zeigte sich deutlich: Der i-Punkt ist weit mehr als nur eine klassische Anlaufstelle für Gäste. In seiner Funktion als Vermittlungs-, Beratungs- und Vermarktungszentrale ist er ein unverzichtbares Bindeglied zwischen Besuchern und Leistungsträgern. Die persönliche Beratung steigert nachweislich die Aufenthaltsdauer und die Ausgaben der Gäste vor Ort. Auch der Ticketverkauf sowie die Bewerbung von Veranstaltungen wirken sich direkt auf die Umsätze regionaler Anbieter aus. Besonders kleinere Betriebe ohne eigene Vertriebsstrukturen profitieren von der Präsenz des i-Punkts. Die Studierenden kamen daher zu dem klaren Schluss: Der i-Punkt ist ein wirtschaftlicher Motor und keine bloße Info-Stelle.
Ein zweiter Analyseschwerpunkt galt der Website der Urlaubsregion Freinsheim als digitalem „i-Punkt“. Die Website weist mit über 78.000 Besuchen pro Jahr, einer klar steigenden Tendenz (+36,5 %), sowie einer aktiven Nutzung durch interne Suchen und Interaktionen, eine hohe Relevanz für die Informationsverbreitung und Buchung auf. Darüber hinaus vermittelt sie Gäste gezielt an örtliche Betriebe, bietet Veranstaltungsinformationen und schafft Sichtbarkeit, insbesondere für Anbieter ohne eigene Internetpräsenz.
Im dritten Themenfeld beschäftigten sich die Studierenden mit alternativen Finanzierungsmodellen, insbesondere mit einer möglichen Änderung bzw. Anpassung der Tourismusabgabe. In diesem Zusammenhang wurden verschiedene Szenarien diskutiert – vom Umstieg auf eine reine Bettensteuer bis hin zu hybriden Modellen, die sowohl Tourismus- als auch Gästebeiträge koppeln. Dabei wurden auch rechtliche Grundlagen beleuchtet und Vergleiche mit anderen Verbandsgemeinden der Pfalz gezogen. Ziel war es, Ansätze zu entwickeln, die den Aufwand und Nutzen für alle Beteiligten – Kommune wie Betriebe – möglichst gerecht verteilen.
Die Studierenden präsentierten ihre Zwischenergebnisse mehrfach persönlich in der Verwaltung der VG Freinsheim. Durch den offenen Austausch mit Bürgermeister Jürgen Oberholz, Ortsbürgermeister und Vorsitzender des Beirats für Tourismus Dr. Thomas Jaworek, den Fraktionsvorsitzenden und Verwaltungsangestellten konnten zusätzliche Informationen einfließen und offene Fragen geklärt werden. Der Bürgermeister zeigte sich beeindruckt von der Tiefe der Analysen, der fundierten Datenerhebung sowie den konkreten Vorschlägen zur Optimierung der touristischen Vermarktung. „Die Zusammenarbeit mit den Studierenden war nicht nur fachlich bereichernd, sondern hat uns auch neue Impulse für die Weiterentwicklung unseres Tourismuskonzepts gegeben“, betonte Bürgermeister Oberholz.
Als Dank erhielten die Studierenden ein Weinpräsent – eine symbolische Geste für eine gelungene und zukunftsweisende Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und kommunaler Praxis