Frühlingsempfang am 06. März 2020


Das Resümee zum letzten Jahr, ein Ausblick auf die Herausforderungen des Jahres 2020, die Krönung der neuen Weinprinzessin der Urlaubsregion und Kabarett auf hohem Niveau waren die Höhepunkte des IV. Frühlingsempfangs der Verbandsgemeinde Freinsheim am vergangenen Freitag, der erneut knapp 400 Bürgerinnen und Bürger in die VG-Sporthalle lockte. Hierzu konnte Bürgermeister Jürgen Oberholz neben mehreren Weinhoheiten und den Ortsbürgermeistern die Vertreter der Bundes-, Landes- und Kommunalpolitik, Wirtschaft und Verbänden, Banken und Versorgern, Gesellschaft und Verwaltung begrüßen.

In seiner Rede gab Bürgermeister Oberholz einen Einblick über die Herausforderungen des letzten Jahres. Dabei fand die Kommunalwahl besondere Erwähnung, die nicht nur andere Mehrheiten im Verbandsgemeinderat zur Folge hatte, sondern mit den Beigeordneten Elke Schanzenbächer, Silvia Schmitz-Görtler und Andreas Rehg auch Veränderungen in der Geschäftsverteilung hervorbrachte.


Erfreut zeigte sich Oberholz über die technisch und inhaltlich neu konzipierte Homepage der Verbandsgemeindeverwaltung. Er empfahl allen Bürgerinnen und Bürgern, einmal reinzuklicken, da die deutlich bedienerfreundlichere Internetpräsenz umfangreiche Informationen zu den Verwaltungsleistungen enthalte, die teilweise auch bequem vom heimischen Sofa aus beantragt werden können. Breiten Raum nehme dort auch der derzeitige Breitbandausbau ein. Da jedoch nur rund 25 % der Anschlüsse in der VG ausgebaut würden, sei es wichtig, sich über Ausbaugebiet, Zeitplan und mögliche Internetgeschwindigkeiten zu informieren (www.vg-freinsheim.de/wohnen-leben/breitbandausbau).

Als Herausforderungen der nächsten Zeit machte Bürgermeister Oberholz die Schaffung zusätzlicher Büroflächen im Rahmen einer südlichen Erweiterung des Rathauses und die Sicherstellung der Trinkwasserversorgung aus. Zwar sei die VG Freinsheim mit dem zuletzt genannten Thema in guter Gesellschaft mit anderen Versorgern und deshalb hatten hier auch schon Gespräche hinsichtlich möglicher Kooperationen stattgefunden. Die gute Wasserqualität in der VG sei es jedoch Wert, erhalten zu bleiben, weshalb die Trinkwasserversorgung weitestgehend eigenständig bleiben soll.

Welche greifbaren Herausforderungen das Kindertagesstätten-Zukunftsgesetz mit sich bringt, könne aktuell noch nicht abgeschätzt werden. Mehrere Ausführungsbestimmungen des Landes sind noch nicht erlassen. Klar sei jedoch schon, dass der Rechtsanspruch auf eine durchgehende siebenstündige Betreuung Veränderungen in den Abläufen und im Personalbedarf mit sich bringt. In wieweit auch bauliche Veränderungen erforderlich sind, z.B. um die Küchen und Speiseräume zu ertüchtigen, bleibe abzuwarten.

Ganz konkret sei dagegen die Verfahrensweise bei der Digitalisierung der Grundschulen im Rahmen des Digitalpakts Schule. Während die Schulen derzeit ihre Medienkonzepte erarbeiten, habe die Verwaltung eine Projektgruppe ins Leben gerufen, um auf Grund des wegweisenden Beschlusses des Verbandsgemeinderates, die technischen Voraussetzungen für digitale Bildung zu schaffen.

Einen besonderen Schwerpunkt legte Bürgermeister Oberholz auf den Klimaschutz. Das Klima ändere sich, was nicht zuletzt an für unsere Region untypischen Starkregenereignissen oder dem Tornado ersichtlich sei, der in Bobenheim am Berg wütete. Oberholz führte aus, dass die VG derzeit Sanierungsfahrpläne für die kommunalen Liegenschaften erarbeite und kommunale Dachflächen für Photovoltaik-Projekte erschließen möchte. Klimaschutz gehe jedoch jeden an, weshalb er alle Bürgereinenn und Bürger ermutigte darüber nachzudenken, was jeder einzelne zum Schutz des Klimas beitragen könne. Dabei sei der Umfang gar nicht entscheidend, da auch mit vielen kleinen Schritten Großes bewirkt werden könne.

Den letzten Redeblock widmete Oberholz der Feuerwehr, die im Jahr 2019 sehr oft gefordert war und im Rahmen der Einsätze zu den Hotelbränden in Kallstadt oder zum Gasleck in Freinsheim eindrucksvoll unter Beweis gestellt habe, wie wichtig es ist, in Ausbildung und Material zu investieren. Folgerichtig sollen auch im Jahr 2020 mehrere Fahrzeuge (ersatz-) beschafft werden. Außerdem sollen die Planungen zum Bau eines Gerätehauses in Erpolzheim vorangetrieben werden.

Nach „One moment in time“, welches das 50-köpfige Unterhaltungsorchester „BoBenheimer“ intonierte, wurde Katharina Kaletta aus Herxheim am Berg zur 17. Weinprinzessin der Urlaubsregion Freinsheim gekrönt. Sie erhielt die Krone aus den Händen von Saskia Sperl, die dieses Amt zuvor ein Jahr innehatte und mit großem Applaus verabschiedet wurde. Katharina I., die seit 2017 Weinprinzessin von Herxheim am Berg ist und dieses Amt auch noch in Personalunion bis zum Sommer weiterführen wird, erhielt das obligatorische „Kleidergeld“ von Bürgermeister Oberholz, der der gerade einmal 22-jährigen Prinzessin eine interessante Amtszeit, viele spannende Termine und neue Erfahrungen wünschte.

Den humoristischen Teil des Abends gestaltete Dr. Markus Weber. „Hiwwe und Driwwe“ hieß das Programm des Weinheimer Apothekers. Als Kurpfälzer outete er sich als „Pfälzer Ossi“, der aber trotzdem den Genuss im Dubbeglas sowie das pfälzische www – Weck Worscht un Woi, zu schätzen wusste, da „jo zwä badische „Viertele“ ach än Schoppe gewwen – un in ä Dubbeglas passen. Viele Pointen dieser Art unterhielten das Publikum auf hohem Niveau. Mit einer Ode an die Dampfnudel beendete er das abschließende Unterhaltungsprogramm des Frühlingsempfangs. Dr. Weber fesselte die Gäste mit seinem Vortrag bis zum Schluss, sodass er um eine Zugabe nicht herumkam.

Die Ausschankstellen des TV Kallstadt und des TV Weisenheim am Berg sowie der Essensstand der Jugendfeuer der Verbandsgemeinde luden vor, während und nach dem Frühlingsempfang zum geselligen Beisammensein ein. Musikalisch wurde der Abend vom Unterhaltungsorchester „BoBenheimer“ unter der Leitung von Jürgen Rings gestaltet.