Wasser von 40 Löschfahrzeugen steht im Wald bereit


Derzeit herrscht in der Verbandsgemeinde Freinsheim und dem näheren Umland die höchste Gefahrenstufe für Waldbrände. Großflächige Waldbrände gab es in der Verbandsgemeinde bislang in den vergangenen Jahren nicht. Gleichwohl haben die wiederholten Waldbrände in der benachbarten Verbandsgemeinde Leiningerland und in Neustadt an der Weinstraße deutlich gemacht, welche Gefahren entstehen können. Die Nähe der Wohnbebauung zum Wald ist auch in der Verbandsgemeinde Freinsheim, insbesondere in Bobenheim und Weisenheim am Berg gegeben.

Das Forstrevier Ganerben umfasst rund 2.500 ha Waldfläche und erstreckt sich bis kurz vor Höhningen. Teile des sog. Hinterwaldes einzelner Ortsgemeinden liegen sogar noch westlich des Isenachweihers. Das Gebiet ist weitläufig. Waldwege, die von Löschfahrzeugen befahren werden können, sind nahezu nicht vorhanden. Eine Wasserleitung, Seen oder größere Bäche mit ausreichendem Wasserdurchfluss sind auch außerhalb der Sommermonate nicht gegeben.

Daher haben sich die Feuerwehr der Verbandsgemeinde Freinsheim, das Forstamt Bad Dürkheim und die Verbandsgemeindeverwaltung Freinsheim zusammengeschlossen und verschiedene Maßnahmen zum vorbeugenden Waldbrandschutz ergriffen. Die wichtigste Maßnahme dabei dürfte die Löschwasserbevorratung sein, sind sich der stellv. Wehrleiter Christian Mareth und der Forstamtsleiter Frank Stipp einig. Daher wurden an vier strategischen Punkten im Wald Wassercontainer platziert. Diese auf LKW-Chassis montierten Behälter aus Stahl haben ein Fassungsvermögen von je 26.000 Liter. „Mit den insgesamt 100.000 Litern Wasser steht im Falle eines Waldbrandes direkt vor Ort die Wassermenge von 40 Tanklöschfahrzeugen bereit, was die Reaktionszeit deutlich verkürzt bzw. dringend benötigte Zeit für den Aufbau des Wassernachschubs verschafft“, so Bürgermeister Jürgen Oberholz.

Neben der Löschwasserbevorratung ist auch die Anfahrt an die Einsatzstelle durch die Wohngebiete relevant. Um dies zu gewährleisten wurde vom Ordnungsamt anhand verschiedener Einsatzszenarien der Wehr ein halbseitiges Parkverbot an verschiedenen Straßen angeordnet, um ein ungehindertes Durchkommen der Löschfahrzeuge zu erreichen. Dies war möglich, nachdem die Feuerwehrkameradinnen und Kameraden der Ortswehr Weisenheim/Bobenheim am Berg in vielen Gesprächen die Anwohner über die Gefahren eines Waldbrandes und das richtige Verhalten im Brandfalle sensibilisiert hatten.

Die wichtigste Aufgabe bei einem Brand in der Nähe der Wohnbebauung sei jedoch die Menschenrettung, so Bürgermeister Oberholz. Diese habe oberste Priorität. Daher umfasst das Einsatzkonzept auch die Einrichtung von Erstaufnahmestellen für die Registrierung, Versorgung und Betreuung von Einwohnern/innen, die evakuiert werden müssen. Diese Stellen sollen in den jeweiligen Turnhallen eingerichtet werden.

Bürgermeister Jürgen Oberholz dankte bei einem gemeinsamen Termin im Wald den Vertretern der Feuerwehr und des Forstamtes für die konstruktive Zusammenarbeit. Zudem äußerte er die Hoffnung, dass die in der Verbandsgemeinde Freinsheim ergriffenen Maßnahmen zum vorbeugenden Waldbrandschutz ggf. auch anderen Stellen als gutes Beispiel dienen können.